Nächster Meilenstein für Martin Gaim
Zwieseler Sprinter erkämpft seine jemals beste Platzierung bei einer Senioren-Leichtathletik-WM
Im schwedischen Götborg gingen die „World Masters Athletics Championships“ über die Bühne. Bei dieser Leichtathletik-Weltmeisterschaft für Athletinnen und Athleten waren über 8000 Athleteninnen und Athleten ab 35 Jahren am Start. Einer von den mehr als 500 deutschen Teilnehmern war Martin Gaim von der LG Bayerwald (Stammverein: TV 1886 Zwiesel).
Sein erster Auftritt gegen internationale Konkurrenz erfolgte im Vorlauf über 100 Meter. Bei starkem Gegenwind konnte Martin Gaim seine Saisonbestzeit von 11,77 Sekunden nicht verbessern. 11,92 Sekunden reichten für ein Weiterkommen in seinen Vorlauf über 100 Meter in der Altersklasse M35 aber nicht. Anders als bei vorangegangenen internationalen Meisterschaften fanden die Staffelwettbewerbe über 4x100m nach dem Wettkampf über 100 Meter statt. In zwei Zeitläufen wurde in der Klasse M35 der Weltmeister ermittelt. Für das deutsche Quartett mit Martin auf Position 2 reichte es am Ende zu Platz 10 bei starken Mitbewerbern.
Am nächsten Tag folgten die Vorläufe über 200 Meter. Nur um fünf Hundertstel verfehlte der Bayerwäldler den Einzug in das Halbfinale. Dabei hatte er mit 24,02 Sekunden in seinem 200m-Vorlauf eine überzeugende Leistung geboten.
Besser lief es schließlich für Martin Gaim über die 400 Meter. Pro Vorlauf kamen die ersten beiden Athleten direkt weiter, dazu qualifizierten sich noch die zehn Zeitschnellsten für die drei Halbfinalläufe. Martin Gaim ging sein Langsprintrennen über 400 Meter mutig an, blieb lange unter den ersten zwei. In der zweiten Kurve schob sich dann noch ein japanischer Olympiateilnehmer von 2004 an ihm vorbei. Martin Gaim beendete schließlich seinen Lauf in 52,47 Sekunden nur zwei Zehntel hinter dem Japaner auf Rang drei. Nach Abschluss der Vorläufe verkündete die Anzeigetafel den Erfolg des Bayerwaldlers: Einzug ins Halbfinale! 52,47 Sekunden reichten, um über die Zeitwertung weiterzukommen. Zu stark aber war die Konkurrenz, um über das Ergebnis seines Halbfinallaufes ins Finale über 400 Meter vorzustoßen. Bei strömendem Regen kämpfte sich Gaim auf der ungünstigen ersten Innenbahn durch die größten Pfützen und beendete sein Halbfinalrennen über 400 Meter nach 53,09 Sekunden weit weg von der Spitze. Insgesamt kam er auf Rang 22.
Den Abschluss der Meisterschaft bildeten die 4x400m-Staffeln. Martin Gaim gab als Startläufer des deutschen M35-Quartetts nochmal alles und übergab das Staffelholz als Dritter. Etwa zur Hälfte des Staffelrennens konnte sich Saudi-Arabien, das u.a. die M35-Weltmeister über 400 Meter und 800 Meter in seinem Team hatte, auf den Bronzerang vorschieben. Am Ende war beinahe auch noch Rang 4 in Gefahr, aber der deutsche Schlussläufer Felix Trogisch konnte sich noch mit kleinem Vorsprung auf den heranstürmenden Chilenen ins Ziel retten. Am Ende gewann das Team von Großbritannien, das sogar einen neuen M35-Weltrekord (3:16,53 Minuten) aufstellte, vor Spanien und Saudi-Arabien. Die deutsche M35-Staffel war in 3:30,17 Minuten deutlich schneller als bei den letzten Europameisterschaften und Weltmeisterschaften. Für Martin Gaim war dieser herausragende vierte Platz die beste Platzierung, die er jemals bei einer Weltmeisterschaft erkämpft hat.
Bericht von: Reinhard Neubert