Faschingsball des TV Zwiesel zum dritten Mal
Draußen türmten sich die Schneeberge, drinnen zahlreiche Wintersportler. Die Rede ist vom Faschingsball im Eiskeller der 1. Dampfbierbrauerei Zwiesel, zu dem am vergangenen Samstag bereits im dritten Jahr in Folge vom TV Zwiesel eingeladen wurde. Unter dem Motto „Sportlegenden im Eiskeller“ versammelten sich zahlreiche aktive und nicht mehr ganz so aktive Sportberühmtheiten, um den Zwieseler Fasching einzuläuten.
Viele Helfer waren im schicken Outfit mit Hemd und Fliege unterwegs und trugen zum Gelingen dieser mittlerweile schon fest im spärlichen Zwieseler Faschingskalender gehörenden Veranstaltung bei. Geschmückt und passend zum Motto des Abends dekoriert konnten die Zwieseler Närrinnen und Narren begrüßt werden und neben den Zapfhähnen der Brauerei sorgte eine Bar dafür, dass niemand auf dem Trockenen sitzen bleiben musste, wenn man sich mal wieder zu sehr auf der Tanzfläche ausgetobt hatte. Wolfgang Stoiber und sein Team kümmerten sich darum, dass niemand hungrig zurückblieb und scheinbar war der Andrang so groß, dass in den Hallen der Brauerei fleißig nachgekocht wurde.
Das Moderatoren-Duo Heinerle (Heinrich Wenzl) und Reinerle (Reinhard Kurz) war es dann, das in gewohnter Manier gewitzt und kurzweilig durch den Abend führte, auch wenn die Beiden von den letztjährigen „Hollywoed“-Stars zu Sportreportern degradiert wurden. Doch auch in dieser Rolle konnten sie glänzen.
Spannend wurde es dann, als Fackelträger Josef Peschl das olympische Feuer im Eiskeller entzündete und die 1. Olympischen Spiele der Sportlegenden eröffnet wurden.
Nach einer ersten Einlage, um die Stimmung im Eiskeller anzuheizen, begrüßte die Hausherrin Elisabeth Pfeffer die Faschingsmeute und lobte gleich zu Beginn diese großartige Gemeinschaftsleistung aller. „Es freut mich, dass so viele Helfer dazu beigetragen haben, den Fasching im Eiskeller zu ermöglichen“, zeigte sich Elisabeth Pfeffer, die auch die Vorsitzende des TV Zwiesel ist, stolz und fügte hinzu: „Die Karten wurden alle verkauft, auch wenn einige Faschingswütige wohl im Schnee stecken geblieben sind.“
Die Tanzfläche wurde eröffnet und die Partyband „RotzFrech“ aus Deggendorf, die ebenfalls dem Motto der Sportlegenden getreu gekleidet war, sorgte den ganzen Abend über für fetzige Musik und ausgelassene Stimmung.
Ein bunt gemischtes Publikum hat sich da ins Zwieseler Faschingsleben gestürzt und bei der Auswahl der Verkleidung Kreativität und Humor gezeigt. Da hat sich beispielsweise die jamaikanische Bob-Mannschaft von 1988 die Ehre gegeben, aus dem weit entfernten Jamaika extra in den Eiskeller anzureisen. Und auch etliche Tennis-, Schwimm- und Aerobic-Legenden sowie lebende Dartscheiben und Skispringer konnte man unter den Gästen wiedererkennen. Sogar göttlichen Beistand konnte man im Eiskeller spüren.
Lautstark begrüßt wurden die Mädels der Garde des SV 22 Zwiesel, die allesamt im perfekt aufeinander abgestimmten Outfit für eine sehr sportliche und abwechslungsreiche Einlage sorgen sollten. Nicht einmal eine kleine Musikpanne konnte die Garde-Mädels aus der Ruhe bringen. Das Publikum befeuerte sie nämlich mit tosendem Applaus und die Showeinlagen, Sprünge, Figuren und die Choreographie wurden mit lautstarkem Beifall gewürdigt. Da war es nicht verwunderlich, dass die Faschingsgesellschaft eine Zugabe forderte, welche sie auch bekam. Mit einem kleinen Präsent und mit reichlich Applaus verabschiedete man die Garde-Mädels des SV 22 Zwiesel.
Die Stimmung war richtig in Fahrt gekommen, die Tanzfläche wurde bis auf den letzten Zentimeter in Anspruch genommen und man konnte nur noch vereinzelt besetzte Tische entdecken, bevor dann die traditionelle Mitternachtseinlage anstand.
Im Rahmen der 1. Olympischen Spiele der Sportlegenden traten Athleten aus den fünf Nationen Russland (Christoph Körner), Amerika (Annika-Körner), China (Isabell Kurz), Jamaika (Armin Reif) und schließlich Bayern (Matthias Wächter) in jeweils landestypischen Disziplinen an. Beim Maßkrug-Stemmen, bis hin zum Kung-Fu-Fighting, Sport- und Fitnessprogramm mit einem Drill-Instructor sowie beim Kugelstoßen und Bobfahren mussten die Sportler ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Die schwierigste Aufgabe lauerte beim Bobfahren, da die Teilnehmer vom Anger zum Zwieseler Stadtplatz zahlreiche Herausforderungen zu bewältigen hatten, wie beispielsweise die 30-er Zone, Anhalten und eine Runde schwimmen auf den blauen Zonen, auf den weißen Zonen rechts-vor-links beachten und am „entschärften“ Eck dann das böse Erwachen. „Weil sich keiner so richtig auskennt, wird’s ganz schön gefährlich am entschärften Eck. Das Fahrzeug mit dem Kennzeichen REG FX 111 hat rechts-vor-links missachtet“, verkündeten die Moderatoren Heinerlei und Reinerle aufgebracht und ein rotes Bobbycar mit besagtem Kennzeichen wurde an den Bobs vorbeigezogen.
Verwunderlich war schließlich nur, dass bei jeder Disziplin Russland gewinnen konnte. Doch die Gerechtigkeit ließ nicht lange auf sich warten, als alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Dopingkontrolle gebeten wurden. Und siehe da: Russland wurde disqualifiziert und der wahre Gewinner der 1. Olympischen Spiele der Sportlegenden war – wie sollte es anders sein – Bayern. Doch am Ende lagen sich alle Sportler zum Hit „We are the champions“ in den Armen und feierten gemeinsam, denn wie heißt schon das alte Sprichwort: „Dabei sein ist alles!“
Zum Schluss bedankte sich Elisabeth Pfeffer nochmals für die tollen Einlagen und die vielen Helfer, die sich so viel Mühe für den Zwieseler Fasching gegeben hatten und hob dabei Annika Körner hervor, die den TV Fasching federführend organisiert hatte und als neue Fidelia-Präsidenten auch am 19.01. eine erste Veranstaltung im Bräustüberl plant. „Feierts noch gscheit, genießts den Fasching und fahrts bloß vorsichtig nach Hause, denn auf den Zwieseler Straßen geht nichts mehr“, rief Elisabeth Pfeffer zum gemütlichen Ausklang des Abends auf.
Daniel Weber